Die bisherige Bilanz der erneuerbaren Energien in Deutschland sieht gar nicht so schlecht aus - jedenfalls was den Ökostrom betrifft:
Der Anteil an Ökostrom stieg von rund 17 Prozent Ende 2010 auf etwa 35,4 Prozent Ende 2015 an, wie neueste Zahlen (11. Januar 2016) belegen. Hier die Anteile und Wachstumszahlen der wichtigsten Erneuerbaren im Überblick:
Energie-Art / Jahr | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
Windenergie | 6,2 % | 8,1 % | 8,4 % | 8,9 % | 8,6 % | 15,1 % |
Biomasse (gesamt*) | 5,5 % | 6,1 % | 7,0 % | 8,1 % | 9,0 % | 10,1 % |
Photovoltaik | 1,9 % | 3,2 % | 4,4 % | 5,0 % | 5,8 % | 6,6 % |
Wasserkraft | 3,4 % | 2,9 % | 3,6 % | 3,5 % | 3,4 % | 3,6 % |
Gesamt | 17,0 % | 20,3 % | 23,4 % | 25,5 % | 26,8 % | 35,4 % |
(gesamt* = Biomasse einschließlich biogener Abfälle)
Im Jahr 2015 hat die Windenergie stark zugelegt und mit 15,1 % die Führung übernommen. Windkraft an Land hat aktuell einen Anteil von 13,7 %, Offshore-Windenergieanlagen erzeugen 1,4 %.
Erneuerbare Energien erreichten 2015 einen Anteil von ca. 35 % an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Der Anteil an der Bruttostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der "Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden" liegt bei ca. 32,5%.
Die Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Energieträger an der Nettostromerzeugung 2015 in Deutschland [TWh / %].
Datenquellen: BDEW, BMWi auf Basis AGEE-Stat und weiterer Quellen
So schön die rasch wachsenden Anteile an Ökostrom aus Solarzellen und Windenergie sind, bringen diese doch einige Probleme mit sich. Strom ist nur sehr schwer - bzw. mit erheblichen Umwandlungsverlusten - speicherbar. Dieses Problem könnte man ganz leicht beseitigen, wenn man von der stromgeführten Energieversorgung zu einer echten Wasserstoff-Energieversorgung wechseln würde. Gas, also auch Wasserstoff, kann man sehr gut speichern und immer dann abrufen, wenn Energie benötigt wird.
Erzeugt man Wasserstoff dezentral und erzeugt dann auch die benötigte Energie (Strom + Wärme/Kühlung) dezentral direkt vor Ort, dann entfallen lange Transportwege. Das alles hat Karl-Heinz Tetzlaff in seinen Büchern ‚Bio-Wasserstoff‘ und ‚Wasserstoff für alle‘ ausführlich beschrieben und mit nachvollziehbaren Zahlen und Fakten hinterlegt. Auch wir haben in vielen Ausgaben des Biowasserstoff-Magazins dieses Thema aufgegriffen und darüber berichtet.
In der Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung liegt also noch ein sehr großen Potenzial. Die Probleme der nicht sehr regelmäßig vorhandenen erneuerbaren Energien aus Wind und Photovoltaik könnten sehr elegant gelöst werden - zum Beispiel durch dezentrale Erzeugung von (Bio-)Wasserstoff.