Man verbindet so das Nützliche, nämlich den Lärmschutz, mit der Erzeugung von Strom aus PV-Elementen – also erneuerbarer Energie. Im Gegensatz zu breiten Lärmschutzwällen ist die Lärmschutzwand schlank, hat einen zusätzlichen Nutzen, fügt sich gut in die Landschaft ein und sieht auch noch gut aus.
Luftaufnahme der Lärmschutzwand. Auch aus der Luft eine attraktive Erscheinung.
© MaxSolar GmbH
Die in Neuötting auf der 234 m langen Lärmschutzwand installierten PV-Module liefern pro Jahr rund 55.000 kWh Strom, so jedenfalls die sehr zurückhaltende Prognose. Da die Anlage erst im Oktober 2016 in Betrieb ging, liegen noch keine umfangreichen Daten vor. Allerdings lassen die bisherigen Werte aus den Wintermonaten 2016 eher noch bessere Ertragswerte erwarten.
Aktuelle Werte (Tages-, Monats- und Jahresübersicht) kann man auf der Webseite des Anlagenbetreibers einsehen: Monatsübersicht (weitere Werte sind dort abrufbar)
Als Kapitalrendite werden 4 % bis 6 % erwartet. Während für normalen Lärmschutz an Autobahnen und Fernstraßen eher Folgekosten entstehen, liefert diese Lärmschutzwand außer Strom auch noch eine gute Rendite.
Der durch die PV der Lärmschutzwand gewonnene Strom kann z.B. ins Stromnetz eingespeist oder aber auch für die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse verwendet werden. Autos mit Brennstoffzellen werden in immer größeren Stückzahlen kommen. Und die benötigen Wasserstoff – und damit auch Wasserstofftankstellen. Bei einer Erzeugung von Wasserstoff direkt vor Ort oder in unmittelbarer Nähe – wie dies bei dem Konzept der Lärmschutzwände an Autobahnen und Fernstraßen gegeben ist – spart man sich Transportwege und -kosten. Wenn mehr Strom erzeugt wird, als für die Wasserstoffproduktion benötigt wird, dann kann man diesen in die Stromnetze einspeisen.
Auch wäre es denkbar, bei vorhandenem Wasserstoffüberschuss in Zeiten hohen Strombedarfs einen Teil des Wasserstoffs in Strom zurück zu verwandeln. Inzwischen sind leistungsfähige Elektrolyseanlagen verfügbar, die ‚in beide Richtungen' arbeiten können – also Strom in Wasserstoff, aber auch Wasserstoff in Strom umwandeln.
Ein weiterer positiver Effekt ist, dass durch die Photovoltaik in Lärmschutzwänden keine Beanspruchung von Nutzflächen notwendig ist.
Leider funktioniert das alles in Deutschland noch nicht so recht, weil – Zitat: "In Deutschland blockieren meistens die Behörden das PV-Schallschutz-Konzept, sei es aus Unwissenheit oder der Pflicht dem billigsten Angebot den Zuschlag zu erteilen. Man hat Angst vor zusätzlichen Kosten, einem höheren Aufwand bei Bau und Wartung mit der Elektrik und die wollen die Zuständigkeiten zwischen den einzelnen Gewerken nicht abstimmen. Dabei wird wenig Rücksicht auf Akzeptanz in der Bevölkerung oder Nachhaltigkeit genommen", so Kohlhauer. Zitat-Ende
So ist das nun mal, obwohl viele Politiker in Deutschland oft mit vor stolz geschwellter Brust verkünden, wieviel Deutschland für die Energiewende und erneuerbare Energien tut, zögert man bei solchen modernen und zukunftsfähigen Technologien oder bremst dies gar aus.
Quelle des Originalartikels und weitere Informationen:
http://www.solar-professionell.de/artikel/laermschutz-mit-durchblick-und-sonnenstrom.html
Projektbeteiligte:
MaxSolar GmbH
Die MaxSolar GmbH mit ihrem Hauptsitz im bayerischen Traunstein wurde 2009 als Generalunternehmen und Ingenieurbüro für die Errichtung und Optimierung von Photovoltaikanlagen gegründet.
EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG
Die EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG, kurz "EGIS", fördert und realisiert die Energiewende aus Bürgerhand.
R.Kohlhauer GmbH
Die R.Kohlhauer GmbH ist Hersteller innovativer Systemlösungen aus eigener Entwicklung für Lärmschutz mit höchstem Qualitätsanspruch, bei kostenoptimierter Vertriebsstrategie.